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05.11.2023. Ich fahre total aufgeregt und voller Vorfreude zu meinem Auswahlgespräch in die Nachbarstadt Bielefeld. Mich beruhigte etwas, dass ich mich gut vorbereitet und über diverse WhatsApp-Gruppen mit anderen Bewerbern und Stipendiaten ausgetauscht hatte. Und: ich konnte ja schließlich nichts verlieren! Ich kam pünktlich an, begrüßte die vier ehrenamtlichen Mitglieder des Auswahlkomitees und konnte vor Beginn noch mit den anderen Bewerbern plaudern. Dann ging es endlich los!

Zuerst stellten sich die Teamer vor – zwei von ihnen waren selbst mit dem PPP in den USA – und präsentierten die Austauschorganisation Experiment e.V. Zum Auswahlgespräch mitbringen sollte man …

  1. Einen Gegenstand, mit dem ich meine Heimatstadt Herford, mein Bundesland NRW oder Deutschland im Ausland am besten beschreiben könnte.
  2. Einen Gegenstand, mit dem ich mich selbst charakterisieren möchte.

In der ersten Vorstellungsrunde stellte ich meine Heimatstadt Herford vor. Hierfür hatte ich ein Frühstücksbrettchen mit Sehenswürdigkeiten – wie z.B. das Marta Museum – mitgebracht, zu denen ich kurz und knapp etwas erzählt habe. Anschließend schrieben wir Bewerber einen kleinen Test, in dem grundlegendes politisches, geschichtliches und geographisches Wissen über Deutschland und die USA abgefragt wurde.

Darauf hatten wir kurz Pause, in der ich es spannend fand, die anderen acht Mitbewerber besser kennenzulernen, und ein paar Snacks zu knabbern. Jene hatten verblüffend viele außergewöhnliche Hobbys und Interessen.

Anschließend absolvierten wir in einem Stuhlkreis oder in Kleingruppen soziale Plan- und Kommunikationsspiele. Währenddessen wurde immer ein Bewerber zu einem Einzelgespräch mit zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern der Organisation in einen separaten Raum gerufen. Besonders interessant fand ich das NASA-Weltraumspiel. Dabei sollten wir eine nach Wichtigkeit absteigende Liste aus ausgewählten Gegenständen erstellen, die uns helfen würden, auf dem Mond zu überleben und zum abgestürzten Mutterschiff zurückzukehren. Es gab hierbei kein Richtig oder Falsch, jedoch entstanden spannende Gespräche und lustige Argumentationen. Die Atmosphäre war sehr entspannt und wir witzelten über die Gegenstände: Vielleicht sollten wir doch Signalpistolen mitnehmen, um uns vor Aliens zu schützen 😜 …?.

Im Einzelgespräch charakterisierte ich mich mit meiner lustigen, aufblasbaren Hippie-Spielzeuggitarre. Wie kommt man auf sowas? Ich spiele selbst Gitarre und konnte den einzelnen Saiten der Gitarre Seiten bzw. Charaktereigenschaften von mir zuordnen und darüber erzählen. Dann wurden mir Fragen zu meiner Bewerbung gestellt, ich sollte auf Englisch erklären, wie ich mir einen typischen Tag im Leben eines Schülers in den USA vorstelle und beschreiben, wie ich Konflikte innerhalb der Gastfamilie lösen würde.

Zum Abschluss hatten wir die Gelegenheit, den ehemaligen Stipendiaten alle möglichen Fragen zu stellen und in deren High School Yearbooks zu stöbern. Ein sehr aufregender, anstrengender, interessanter Tag und auf jeden Fall ein Erfahrung wert – selbst wenn man das PPP letztendlich nicht bekäme. Von dort an hieß es: Warten, Warten, Warten auf den Brief der Austauschorganisation, ob ich eine Runde weiter bin.